Sonntag, 30. Juni 2013

Tag 8: Rundu


Bereits eine Woche ist vergangen, in der Iris und ich nicht einmal die Zeit gefunden haben, etwas in unseren Blog zu schreiben.
Nach einer 8-stündigen, mühsamen Busfahrt kamen wir am späten Montagabend dann in Rundu an. Mir war ziemlich schlecht, denn im Bus wurde geheizt, viel zu stark! Für die Leute hier ist es Winter (auch wenn es tagsüber 27 Grad warm wird) und sie können nicht begreifen, dass wir in kurzen Hosen herumlaufen. Wenn wir erzählen, dass es in der Schweiz im Sommer so warm ist wie hier im Winter und unser Winter auch unter Null Grad kalt sein kann ist die Reaktion meistens "and how do you survive?"
Mein Zimmer
Wir wohnen in einem Guesthouse, in dem wir beide unser eigenes Zimmer und Bad haben und uns Küche und Esszimmer teilen. Wir kochen meistens selber oder werden eingeladen von Mitgliedern von Interteam. Leider hat mich nach kurzer Zeit schon eine Grippe ans Bett gefesselt, mittlerweile geht es mir aber wieder tiptop. Und ja, die Spinnen beissen hier, wie Iris schon festgestellt hat :)



Zu Fuss sind wir schon von unserem Guesthouse an den Fluss gelaufen. Auf dem Weg dorthin haben wir gesehen, wie der grösste Teil der Bevölkerung hier lebt. Das war ziemlich beeindruckend und schockierend zugleich. Als Weisse kommt man sich hier sehr fehl am Platz vor. Obwohl die Leute sehr freundlich sind und uns immer mit einem Lächeln begegnen, merken wir doch, wie sehr wir "beobachtet" werden. Wenn wir hier andern Weissen über den Weg laufen, sind es meist Südafrikaner. Der Fluss heisst Kavango (nachdem auch die Region benannt wurde) und bildet die Grenze zu Angola.
Der Gartenzaun ist üblicherweise zugleich Wäscheleine

Wir hatten auch schon die Möglichkeit eine Christian School anzuschauen und Iris besuchte (während ich krank im Bett lag) noch eine Schule auf dem Land. Dieser erste Eindruck war sehr spannend und wir konnten uns schon etwas ein Bild über das Bildungssystem machen. 
Am Montag beginnen wir mit unserem Einsatz in der Ndama Primary School, auf welchen wir schon sehr gespannt sind.


Garten von Sibylle und Christian (wie überall hier, nur aus Sand)
Vorgestern lernten wir bei einem Abendessen bei Sibylle und Christian (unsere Hauptkontaktperson von Interteam) die Zwillinge Esau und Jakob kennen, die hier in Namibia die Lehrerausbildung absolvieren. Sie haben bereits ihr erstes Jahr abgeschlossen und sind sehr interessiert an einem Austausch. Wir werden im Juli auch die Möglichkeit haben, ihren Campus anzuschauen.

Freunde findet man hier im Allgemeinen leicht, die Menschen sind sehr faszinierend, offen und freundlich.



Kavango-River








Sonntag, 23. Juni 2013

Tag 1: Windhoek

Nach kurzem Endspurt-Stress haben Iris und ich uns dann doch noch am Hauptbahnhof in Zürich getroffen. Den 10h-Flug nach Johannesburg verging superschnell und wir konnten es kaum glauben, dass wir gerade so weit gereist waren. Wir haben viel geschlafen - lag das vielleicht an der Flasche Rotwein im Flugzeug?!
In Johannesburg angekommen bemerkten wir schnell, was dort Alltag zu sein scheint: "No hurry in Africa". Ja! Wir warteten dann 50min auf unseren Kaffee + Z'Morgen (am Flughafen!!). Weiter ging's in einem Miniflugzeug nach Namibia. René und seine Frau Heidi (beide arbeiten bei Interteam) holten uns am Flughafen in Windhoek ab und wir fuhren mit dem Auto zu ihnen nach Hause. Auf dem Weg habe ich sogar schon "Äfflis" gesehen und musste gerade an Isabel denken, weil sie die so mag.
Nachdem wir den Stadtkern aus dem Auto besichtigt hatten, fuhren wir zum Haus - das viel viel grösser und schöner war, als wir es uns gedacht haben. Da es gegen Abend hier sehr kühl wird, in der Nacht ca. 3 Grad, genossen wir die letzten Sonnenstrahlen auf dem Dach.
Aussicht vom Hausdach

Donnerstag, 20. Juni 2013

Vor der Abreise, 20.06.13



Iris und ich starten am Samstagabend unsere Reise nach Namibia. Genauer gesagt, fliegen wir via Johannesburg nach Windhoek (Hauptstadt von Namibia), übernachten dort bei Rene Landolt, einem Mitglied von Interteam, und seiner Frau und fahren dann am nächsten Tag mit dem Bus 8h nach Rundu. Dort werden wir ebenfalls von Interteam-Leuten in Empfang genommen.

Während unserer Spezialisierungs-Woche an der PH haben wir uns auf den Projekteinsatz vorbereitet und einige Fakten über Namibia und Rundu in Erfahrung gebracht.Namibia ist 20 mal grösser als die Schweiz (824.000 km2), hat aber nur 2.2 Millionen Einwohner. Davon sind 86% Schwarze, 6% Weisse und 8% Mischlinge. In diesem Land leben 12 verschiedene Bevölkerungsgruppen. Die Amtssprache ist Englisch, die Nationalsprachen sind OshiKwanyama (49%), RuKwangali (<10%) im Kavango,  OtjiHerero (<10%), SiLozi, SeTswana, Khoekhoegowab (11.3%), Afrikaans (10.4%)  landesweit ausser im hohen Norden, Deutsch (0.9%) und Portugiesisch (ca. 0.2%). Namibia gehört zu den 5 am stärksten betroffen Ländern von HIV/AIDS. Namibia grenzt im Norden an Angola, im Nordosten an Zambia und Zimbabwe, im Osten an Botswana und im Süden an Südafrika.


Rundu ist Hauptstadt sowie wirtschaftliches Zentrum der Region Kavango im Nordosten von Namibia. Rundu ist eine Stadt mit großem Bevölkerungszuwachs, sie ist mit derzeit 61.900 Einwohnern die nach Windhoek zweitgrößte Stadt Namibias.Die Stadt liegt auf 1095 m.ü.M auf einer landschaftlich reizvollen Anhöhe des Südufers des Okavango (1.700 Kilometer langer Fluss im südlichen Afrika)in den ansonsten flachen Ausläufern des nördlichen Kalahari-Beckens. Der Okavango ist Grenzfluss zur nördlich gelegenen Republik Angola und Lebensader für das von Fischfang und Landwirtschaft lebende Volk der Kavango. Über den Fluss besteht ein Grenzübergang und Fährverbindung in den auf angolischer Seite gelegenen Ort Calai.